Archiv für den Monat: Februar 2017

Verrückte Zeiten

Oder völlig planlos? Der Aufbau der deutschen Ladeinfrastruktur ist chaotisch!
User lokaler Energieversorger baut weiterhin auf günstige Ladesäulen (-punkte) mit teurem Spezialkabel. Die vier ersten kostenlosen Ladesäulen im Kreis Bergstrasse werden jetzt kostenpflichtig. Dazu hat der Versorger neue RFID-Ladekarte ausgegeben und gleichzeitig einen Fragebogen verteilt. Er will damit herausfinden welche Abrechnungsformen bevorzugt werden. Hier die Vorschäge: Pauschaler Tarif = €/Ladevorgang, Ladezeitbasierter Tarif = €/Stunde, Flatrate Tarif = €/Monat, Standzeitbasierter Tarif = €/Stunde oder verbrauchsorientierter Tarif = €/kWh.
Der darmstädter Energieversorger will nun ebenfalls groß einsteigen und 100 Ladesäulen in Südhessen aufbauen. Hoffentlich sind das auch keine leeren Versprechnungen denn das lokale EVU hat schon 2014 etwa 50 Ladesäulen versprochen und bis heute erst 12 Stück aufgestellt.
Vielleicht kann das unsere Energiegenossenschaft in Heppenheim besser. Jede Kommune die von der Energiegenossenschaft für ihre Liegenschaften Strom bezieht bekommt als Bonus eine Ladesäule aufgestellt. Den Strom gibt es erstmal kostenlos bis sich eine Abrechnung lohnt.
Schön wäre es wenn die Energiegenossenschaft auch Dachflächen in der Kommune für PV-Anlagen benutzen könnte. Dann könnten man die E-Autos direkt Vor-Ort mit Solarstrom laden. So beschreibt es auch mein Bloggerkollege Jörg Heidjann auf seine Blogseite. Also viele Wege führen nach Rom. Welcher Weg der Richtig ist werden die Nutzer entscheiden denn nur dort wo viel geladen wird amortisieren sich die Investition in eine öffentliche Ladesäule.
Meiner Meinung nach ist der Standort, Preis €/kWh und Zugänglichkeit per RFID via Netzverbund entscheidend.

Ladestationen Frust die Sechzehnte

Nach meinem Vortrag über die Ladeinfrastruktur bei den Bürgern für Bensheim im Hotel Felix gibt es immer wieder vermehrt Probleme mit den Ladepunkten in Bensheim und Umgebung. Mit Ernüchterung muss ich feststellen, dass die Energieversorger, die E-Autofahrer und Stadt- / Gemeindeverwaltungen nicht mit dem erforderlichen Ernst an das Thema Elektromobilität und Ladeinfrastruktur herangehen. An der Ladesäule am Rathaus in Alsbach-Hähnlein wurde der E-Dienstwagen der Gemeindeveraltung einfach vor der Ladesäule geparkt ohne das Ladekabel anzuschließen.

Elektroauto der Gemeindeverwaltung an der Ladesäule in Alsbach

Leider geschieht dies auch immer öfters und so auch in Seeheim. Dort wurde der Opel Ampera Abends abgestellt, geladen und bis morgens an der Ladesäule geparkt.

Aber auch die Elektroautofahrer selbst sind nicht besser. Als ich am Freitag gegen 14:30 Uhr an der Ladesäule in Seeheim laden wollte war diese Säule durch zwei ZOE ’s belegt. Beide waren am laden. So weit so gut, jedoch war der schwarze ZOE bei 97 Prozent. Der blaue ZOE hatte eine Ladescheibe hinter der Windschutzscheibe liegen und ich mailte ihn an ob er den schwarzen ZOE-Fahrer kenne. Ich habe eine halbe Stunde gewartet und musste dann mit fast leerem Akku ins Training zu meiner Frau fahren. Bis dahin hatte der schwarze ZOE auf 99 % geladen und war somit voll geladen. Er hätte – wenn es eine Telefonnummer gegeben hätte – sein Elektroauto wegfahren können, oder?

ZOE’s an der Ladesäule in Seeheim

Nach unserem Training fuhr ich zwangsweise wieder an die gleiche Säule zurück und um 17:00 Uhr standen immer noch beide ZOE’s vor der Ladesäule. Jedoch hatte ich Glück und der Fahrer des blauen ZOE’s hatte auf meine Mail reagiert und koppelte seinen ZOE ab damit ich laden konnte. Nochmals vielen Dank Ingo. Danach ging ich mit meiner Frau zum Löwen essen. Als ich um 19:00 Uhr wieder an der Säule kam war mein Twizy zu 85% geladen und der schwarze ZOE stand immer noch voll geladen an der Ladesäule. Somit erhält diese E-Auto-Fahrer als erste Elektromobilist den Meistertitel „BAD CHARGER„.