Masterplan Klimaschutz


Heute Abend wurden bei den Bürgern für Bensheim der Masterplan für Klimaschutz in Bensheim vorgestellt. Eine Vorstellung war es auch nur. Eigentlich wurde der Masterplan 2014 erstellt und ich hoffte irgendwelche Maßnahmen, Ziele oder konkrete Ergebnisse zu hören. So einen 253 Seiten starken Masterplan kann man auch nicht in 90 Minuten durcharbeiten und positive Entwicklungen aufzeigen. Es sind von 49 vorgeschlagenen Maßnahmen 15 umgesetzt worden sagte der Klimaschutzbeauftragte der Stadt Bensheim. Ja, das stimmt bestimmt auch, jedoch ist das meiner Meinung nach zu wenig. Viele dieser Maßnahmen wurden nur angekratzt und die restlichen 34 gar nicht erwähnt. Die Stadt Bensheim geht mit der Umrüstung des Fuhrparks auf Elektroautos als Vorbild voran. Der städtische Energieversorger stellt Ladesäulen mit Ökostrom zu Verfügung und will auch bei Carsharing kooperieren. Also was könnte die Kommune sonst noch für den Ausbau der Elektromobilität tun, fragte der Klimaschutzbeauftragte. Bei der Frage fiel ich fast vom Stuhl. Ich gab Ihm einige Vorschläge. 1. Einführung einer Feinstaubzone um Stinker aus der Stadt zu verbannen. 2. Sonderrechte für Elektroautos einrichten: d.h. E-Autos dürfen Busspuren benutzen, kostenlose Parkplätze oder Straßen nur für E-Auto zuzulassen. 3. viele, sehr viele Ladesäulen in der Innenstadt und in den Parkhäusern aufbauen. So steht es auch seit 2014 im Masterplan der Stadt Bensheim. Aufbau von PV-Anlagen über den Parkhäusern und Ladesäulen mit Solarstrom. Seit 1 1/2 Jahren würde die Stadt mit dem Energieversorger verhandeln um Ladesäulen in der Innenstadt zu bekommen. Stattdessen baut der Versorger die Systeme mit ubitricity aus. Leider will keiner der mir bekannten E-Auto-Fahrer diese teuren Ladesysteme haben. Der städtische Energieversorger gehört zu fast 2/3 der Kommune. Da hat wohl in der Stadtverwaltung „keiner die Eier in der Hose“ um hier mal auf den Tisch zu hauen und zu sagen so geht es nicht weiter und nun wird es richtig gemacht. Meine Güte, für wenig Geld bekommt man heute so eine Ladesäule und ratzfatz ist so ein Ding montiert. Bei Hessentag wurden bis zum Jahresende 2014 50 Ladesäulen versprochen. Jetzt ist 2016 schon fast herum und nicht mal die Hälfte der versprochenen Dinger sind montiert.
Die Sanierungen der Wohngebäude lasst auch zu Wünschen übrig, aber das wäre ja auch bundesweit so. Ach ja, dann muss man sich ja nicht bemühen und kann sich auf seinen Lorbeeren ausruhen. Wenn man kaum Vorträge, Schulungen, offene Baustellen und Musterprojekte anbietet gibt man den Hausbesitzern auch keinen Anreiz etwas zu ändern. Ja es käme ja auch keiner zu den angebotenen Vorträgen. Tja, liegt auch sehr oft an zu wenig Werbung – ein Tag vorher in der Zeitung – oder an schlecht Präsentierten Themen. Räumt doch mal mit den alten Mythen auf: Das Haus muss atmen, wenn ich dämme dann bekomme ich nur Schimmel, die Sanierungskosten amortisieren sich erst nach vielen Jahrzehnten, usw…..
Die Förderprogramme werden zu wenig genutzt. Bei der Photovoltaik gäb es noch viele geeignete Dächer in Bensheim. Bei dem Vortrag zu den Mikro-PV-Anlagen bei der Sparkasse vor einigen Wochen waren 100 Zuhörer anwesend und 10 Anlagen wurden beantragt.
Darüber berichtet unser Bloggerkollege Erhard Renz immer wieder sehr aktiv. Trotz schlechtem Vortrag und schön gerechnetem Ertrag haben 10 Nutzer Balkonmodule angemeldet. Aber warum hört man darüber nichts? Warum zeigt man diese 10 Module nicht als Musterbeispiele in den Medien? Ich war mal mit unserem Energiesparhaus auf der Webseite der Stadt Bensheim als Musterprojekt abgebildet. Warum ist das alles gelöscht worden und die Kommunikation der Stadt zu den Bürgern komplett eingeschlafen. Es gab mal sehr engagierte Energieberater und ein Solar und Energieberatungszentrum in Heppenheim. Ohne die
beiden Personen würde ich heute hier keinen einzigen Bloggertext schreiben. Und so könnte ich über den vermurksten Masterplan weiter schreiben, jammern und schimpfen.


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